Der Star

Hier das andere Gedicht für den Jugend-Literaturwettbewerb NRW 2013 zum Thema „Anders sein- Chance oder Schande?“

Am roten Teppich verfolgte ich kürzlich ein Interview,
und hörte dem Mann aufmerksam zu.
Als der Reporter nach der Kindheit fragte
Der Star ohne Umschweife sagte,
dass er früher oft war alleine,
Freunde hatte er außer dem besten keine.
Viele Kinder sagten, dass er komisch war,
und kamen damit gar nicht klar.
Das „anders“ konnte der Mann nicht definieren,
aber er hatte gelernt, davon zu profitieren.
Er hatte die Chance zur Selbstentfaltung
lernte angemessene Zurückhaltung;
War sich über sich selbst im Klaren.
Seine letzten Worte zum Reporter waren:
„Was ich noch daraus geschöpft habe kann man ja sehen.
Und jetzt, bitte, lassen Sie mich gehen.“

Höhenflug

Von weißen Schwingen getragen
schraubt er sich höher
in die Wolken.
Jeder Schlag
der perfekten Flügel
bringt ihn näher
an sein Ziel.
ZACK
Er taumelt verletzt
dem Boden entgegen.
Fängt sich wieder,
setzt fort
seinen Weg.
Unbeirrbar
fliegt er weiter
und landet schließlich
im Paradies.

Die homogene Masse

Einer der beiden Beiträge, die mir beim Jugend-Literatur-Wettbewerb NRW 2013 den dritten Platz beschert haben… Das Thema war „Anders sein – Chance oder Schande?“

Anders zu sein, das ist ein Laster.
Ach, gäbe es doch Seelenpflaster!
Die Mitmenschen steh’n um dich rum,
tuscheln alle: „Die ist dumm.“
Nur weil du anders bist.
Mit dir zu tun haben will keiner,
ganz ehrlich sagte letztens einer:
„Ich gebe zu, nimm’s nicht persönlich:
Du bist schon ziemlich ungewöhnlich.“
Statt zu planen, dich zu rächen
kannst du erhob’nen Hauptes sprechen:
„Na und? Es macht doch Sinn,
dass ich ganz anders bin.
Siehst du diese Menschen dort?
Die stehen all‘ am selben Ort.
Es ist, obwohl ich Bio hasse,
eine homogene Masse.
Um mit den anderen zu leben,
müsste ich mich selbst aufgeben.“
„Willst Du wirklich nicht dorthin?“
„Nein.“
„Warum?“
„Weil ich anders bin.“